Schritt 5: Aha-Momente

Lerninhalte verständlich vermitteln

Nachdem wir im vierten Schritt unserer Reihe den Wissensdurst der Lernenden geweckt haben, ist es jetzt an der Zeit, ihn zu stillen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es bei einer verständlichen Wissensvermittlung ankommt und warum Sie sich künftig von Adjektiven verabschieden sollten.

Wie Sie Ihre Inhalte anschlussfähig machen

Schon mit einfachen Kniffen gelingt es, die richtigen Schubladen im Kopf Ihrer Lernenden zu öffnen und die Verständlichkeit zu erhöhen:

  • Schliessen Sie inhaltlich an bereits Bekanntes an: Das neu vermittelte Wissen muss an etwas anschliessen, was Ihre Lernenden schon kennen. Besonders wirksam ist es, wenn Sie das Bekannte zu Beginn eines neuen Themenblocks kurz aufgreifen. Orientieren Sie sich unbedingt an den Lernenden mit dem wenigsten Vorwissen.

  • Schaffen Sie in jedem Kapitel Orientierung mit einem Advance Organizer: Ein Advance Organizer bietet Orientierung über den folgenden Inhalt und öffnet damit die richtigen Schubladen im Kopf. Ein Advance Organizer – wörtlich eine vorangestellte Ordnung – steht am Beginn eines Kapitels und soll dem Lernenden einen Überblick über das verschaffen, was ihn im Folgenden erwartet. Das haben wir in unserem Training Grünes Büro auch so gemacht: „In diesem Kapitel lernst du fünf praxisnahe Tipps kennen, wie du deinen Arbeitsalltag nachhaltiger gestalten kannst.“

  • Sprechen Sie Vorbehalte offen an: Welche Vorbehalte schlummern in den Lernenden? Um diese auszuräumen, sollten Sie sie adressieren. Das verleiht Ihrem Thema Glaubwürdigkeit und lässt so manche Kritiker ins Grübeln kommen.

  • Mit Zusammenfassungen unterstützen Sie das Verständnis: Wenn die Lernenden mit Ihrem Thema nicht vertraut sind, helfen kleine Zusammenfassungen zwischendurch. So können die Lernenden Ihnen besser folgen. Planen Sie also nach jedem Themenblock eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte ein.

  • Mit Beispielen erhöhen Sie die Verständlichkeit: Beispiele helfen den Lernenden, Inhalte besser zu verstehen – vor allem, wenn es um sehr komplexe Inhalte geht. Beginnen Sie in dem Fall mit dem Konkreten (Beispiel) und kommen erst dann zum Allgemeinen (Theorie). Hier ein Beispiel: „Das Recht versucht, den Verhältnismässigkeitsgrundsatz zu wahren, wobei eine Massnahme erforderlich, geeignet, legitim und angemessen sein muss“. Diesen Satz müssen Sie vermutlich mehrmals lesen, um den Sinn zu erschliessen. Einfacher wird’s mit einem konkreten Beispiel: „Wir lassen den Autoverkehr zu, weil wir die individuelle Freiheit höher als den Lebensschutz werten.“

  • Eine Seite, ein Gedanke – neuer Gedanke, neue Seite: Eine überladene Seite und die Aufmerksamkeit der Lernenden ist passé. Packen Sie auf jede Seite nur einen Gedanken. Konzentrieren Sie sich auf eine Kernaussage. Alles, was über die Kernaussage hinaus geht, landet auf einer neuen Seite. Haben Sie bloss keine Scheu vor dem Anlegen mehrerer Seiten.

Das Medium ist die Botschaft

Wissensvermittlung muss – und sollte – nicht nur aus Text-Bild-Seiten bestehen. Überlegen Sie sich, welches Medium zu welchem Inhalt passt:

  • Erklärfilme: Kurze Erklärfilme sind gut geeignet, um besonders komplexe Inhalte zu erklären oder solche, bei denen Prozesse oder Vorgänge veranschaulicht werden sollen.

  • Talking Head Videos: Das ist ein Video einer Person, die zu den Lernenden spricht. So ein Video ist schnell und günstig produziert und wirkt sympathisch. Besonders gut eignet es sich für Erfahrungsberichte oder um etwas persönlich zu demonstrieren.

  • Interaktionen: Auch in der Wissensvermittlung können Sie Interaktionen nutzen. So können Sie z. B. die Inhalte des vorherigen Kapitels auffrischen oder die Lernenden Antworten auf inhaltliche Fragen schätzen zu lassen. Besonders, wenn die Lernenden daneben liegen, prägen sich die folgenden Inhalte gut ein. Denn Lernende können sich Inhalte besser merken, wenn sie abgefragt und nicht nur wiederholt werden. Im Gegensatz zu reinen Wiederholungen müssen Lernende bei Abfragen aktiv werden und sind dadurch kognitiv involvierter. Dieses Phänomen ist als Testing-Effekt bekannt. Nutzen Sie deshalb Abfragen in Ihrem Training nicht nur zur Lernerfolgskontrolle – sondern auch, um Inhalte zu wiederholen, zum Beispiel zu Beginn des nächsten Kapitels.

  • Bilder: Nutzen Sie Bilder nicht nur zu Dekorationszwecken, sondern wählen Sie solche, die inhaltlich einen Mehrwert liefern: z. B. Infografiken oder Flowcharts, um Zusammenhänge zu veranschaulichen oder Bilder, die das Geschriebene unterstützen.

  • Texte: Texte eignen sich, um Inhalte nachzuschlagen oder um Fachbegriffe und Konzepte zu erklären. Einfache Textseiten nutzt man häufig, um ein Training schnell und pragmatisch zu erstellen – wichtig ist, dabei auf eine verständliche Sprache zu achten. Und auch ein begleitendes Bild tut oft gut, um die Inhalte einfacher zu verarbeiten.

Damit haben Sie nun das Rüstzeug an der Hand, um Ihren Lernenden Wissen wirksam zu vermitteln. Woher Sie wissen, ob Ihre Lernenden etwas gelernt haben und wie Sie verhindern, schon mit der Frage die Lösung zu verraten – darum geht’s in unserem nächsten Schritt!

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Ulrike Meissner, Account Managerin

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