4. April 2024 4 Minuten Lesezeit E-LearningWissenswertes
Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen
In seiner Standpunkt.-Videoreihe hat youknow Gründer und Geschäftsführer Friedl Wynants das Thema „Ressourcenmangel in L&D“ schon ausführlich beleuchtet. Daran knüpft unsere ebenfalls dreiteilige Blogreihe an.
Gerade in volatilen Zeiten, in denen auf Unternehmensseite sehr genau auf Zeit und Geld geachtet wird, muss L&D Strategien entwickeln, die effizient und effektiv sind. Eine Herausforderung, die nicht einfach, aber durchaus lösbar ist. Wie können Sie also eine solide, pragmatische L&D-Strategie entwickeln, die zukunftsfähig ist und von der sowohl Ihre Mitarbeitenden als auch Ihr Unternehmen profitieren? In dieser Blog-Serie begleiten wir Sie durch den Prozess der Entwicklung einer solchen Strategie, damit Sie den Grundstein für eine nachhaltige Lernkultur in Ihrem Unternehmen legen können. In diesem ersten Teil erläutern wir, warum L&D auch – oder gerade – in herausfordernden Zeiten eine Schlüsselrolle im Unternehmen spielen wird.
Wenn Unternehmen den Rotstift ansetzen, um Kosten zu sparen, ist der Bereich Learning & Development (L&D) leider oft einer der ersten, der darunter leidet. Dabei ist es ein weit verbreitetes Missverständnis, dass betriebliche Weiterbildung ein kostspieliges Unterfangen ist, das hohe Kosten verursacht und gleichzeitig nur geringe „Renditen“ verspricht. Tatsächlich aber ist L&D eine wichtige Investition in die Zukunft des Unternehmens und in seine wichtigste „Ressource“ – die Mitarbeitenden.
Es ist unerlässlich, dass die L&D-Strategie eines Unternehmens eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft ist. Leider zeigt die Studie L&D Monitor 2024 von Studytube, dass jedes fünfte Unternehmen über keine klare Strategie verfügt und in drei von vier Unternehmen die Weiterbildungsziele nicht klar mit den Unternehmenszielen verknüpft sind. Hier besteht erheblicher Spielraum für Verbesserungen.
Investitionen in L&D können die Rendite eines Unternehmens auf mehreren Ebenen konkret verbessern. Es bietet den Mitarbeitenden die Chance, ihre Fähigkeiten zu erweitern, ihre Leistung zu verbessern und sich auf künftige Aufgaben und Verantwortlichkeiten vorzubereiten. Laut der Studie Performance through People des McKinsey Global Institute , bei der über 1800 börsennotierte Unternehmen weltweit untersucht wurden, gehen wirtschaftlicher Erfolg und Investition in Weiterbildung Hand in Hand. Denn Weiterbildungsangebote fördern die intrinsische Motivation, da sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen und sich weiterentwickeln können, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und einer geringeren Personalfluktuation führt. Weniger Personalfluktuation bedeutet geringere Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten und erhöht somit den Return on Investment. Unternehmen, die sowohl ihre KPIs als auch das Wohl und vor allem die Weiterentwicklung der Belegschaft im Blick haben, haben eine anderthalbmal so grosse Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu bleiben und gute Leute dauerhaft zu halten.
L&D kann Unternehmen einen konkreten Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem es ihnen hilft, ein qualifiziertes und motiviertes Team aufzubauen. Ein gut ausgebildetes Team kann innovative Lösungen entwickeln, effizient arbeiten und einen exzellenten Kundenservice bieten, was sich positiv auf den Marktwert eines Unternehmens auswirkt. Darüber hinaus macht ein starkes L&D-Programm ein Unternehmen attraktiver für die besten Talente und verschafft ihm einen Vorteil gegenüber Konkurrenten, die weniger in ihre Mitarbeiter investieren.
Auch kann eine strategische Investition in L&D die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen steigern. Kontinuierliche Weiterbildung ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich an veränderte Marktbedingungen und technologische Entwicklungen anzupassen. Das World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum) schätzt, dass sich in den nächsten fünf Jahren 23 % der Berufe weltweit grundlegend verändern werden, nicht nur aufgrund der rasanten technologischen Entwicklungen, allen voran die generative KI, sondern auch aufgrund geopolitischer und geoökonomischer Trends sowie der Energiewende. Es wird prognostiziert, dass bis 2027 bereits 43 Prozent der Aufgaben automatisiert erledigt werden können.
Das World Economic Forum plädiert daher für eine „Reskilling“-Evolution, „[damit] sichergestellt wird, dass die Menschen die Chance erhalten, ihr Potenzial auszuschöpfen und sich zu entfalten“. Die Studie „Performance through people" zeigt ausserdem, dass saisonale Schwankungen und unvorhergesehene (negative) Ereignisse deutlich geringere Auswirkungen auf Unternehmen haben, die mehr in die Personalentwicklung investieren. Dieses Anpassungspotenzial sichert die Wettbewerbsfähigkeit und ermöglicht es dem Unternehmen, sich erfolgreich am Markt zu etablieren und zu expandieren. Darüber hinaus fördert es die Mitarbeiterbindung, was zu stabileren Teams und einer stärkeren Unternehmenskultur führt – beides Schlüsselkomponenten für nachhaltiges Wachstum.
L&D ist also keine kostspielige Belastung, sondern eine strategische Investition, die zu einer für die Zukunft gerüsteten Belegschaft, einem Wettbewerbsvorteil und langfristigem Wachstum führen kann.
Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sind eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Mitarbeitenden werden befähigt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und gleichzeitig wird der Unternehmenserfolg gefördert. Mit der richtigen Strategie und Umsetzung kann Aus- und Weiterbildung zu einem starken Wachstumsmotor für Ihr Unternehmen werden.
Im zweiten Teil unserer Blog-Serie gehen wir einen Schritt weiter und zeigen Ihnen konkret, wie Sie eine effektive L&D-Strategie entwickeln, um den oben beschriebenen Mehrwert zu erzielen. Ein wichtiger Baustein für eine effiziente Strategie ist die sogenannte „Make or Buy“-Entscheidung, also die Entscheidung, ob Lerninhalte extern eingekauft oder intern erstellt werden. Letzteres spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern erhöht auch das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Bildungsangebote. Deshalb widmen wir uns im dritten Teil konkret dem Punkt „User-generated Content (UGC)“ und zeigen auf, wie Sie Lerninhalte unter anderem mit KI-Unterstützung erstellen und die Initiative „UGC“ gezielt fördern können.
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Andreas Schatz, Key Account Manager